Berlin

Die Staatsoper
Unter den Linden

Friedrich der Große veranlaßte den Bau des Opernhauses
Unter den Linden, das am selben Ort, in seiner Geschichte
 wiederholt durch Kriegseinwirkung oder Brand zerstört und
wiederaufgebaut, seit 1742 steht.
Sein "entzückendes Zauberschloß", wie er die
damalige Hofoper nannte, bildete den Grundstein für die
preußische Kulturmetropole. Inmitten des intakten Gebäu-
deensembles des "Forum Friderizianum" im Herzen Berlins
gelegen, das die Vision einer Kultur-Hauptstadt heute mehr
als jeder andere Ort der Stadt in seiner Architektur widerspie-
gelt, ist die Staatsoper wichtiges musiktheatralisches Zentrum
Berlins.

Zeit seines Bestehens hat das Haus Unter den Linden an der
Operngeschichte mitgeschrieben. Höhepunkte waren etwa im
19. Jahrhundert die Uraufführung von Webers "Der Frei
schütz"
im 1821 neueröffneten Schinkelschen Schauspielhaus am
Gendarmenmarkt - die Lindenoper war Teil der "Königli-
chen Schauspiele" -, das Wirken Gasparo Spontinis und
Giacomo Meyerbeers als Generalmusikdirektoren sowie Karl
Friedrich Schinkels als Bühnenbildner. Dessen Ausstattung
von Mozarts "Die Zauberflöte" war für die Rezeption des
Werks im 19. Jahrhundert richtungweisend. Die Staatsoper
Unter den Linden hat sie vor einigen Jahren wieder auf die
Bühne gebracht und ins Repertoire übernommen.
Eines der schönsten heiteren Werke der deutschen Opernge-
schichte, Otto Nicolais "Die lustigen Weiber von Windsor",
ging hier 1849 unter der Leitung des Komponisten erstmalig
in Szene. Im zwanzigsten Jahrhundert war die Uraufführung
von Alban Bergs "Wozzeck" unter der musikalischen Leitung
von Erich Kleiber ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung
der Oper, Milhauds "Christoph Kolumbus", der in der Spiel-
zeit 1998/99 von der Staatsoper neuinszeniert wird, verur-
sachte hier bei seiner Uraufführung 1930 einen der größten
Skandale in der Geschichte des Hauses.

Die Staatsoper Unter den Linden beherbergt das älteste
Orchester der Stadt und eines der traditionsreichsten in
Deutschland: die Staatskapelle Berlin. Als Hofkapelle von
Kurfürst Joachim II. 1570 gegründet, reicht ihre Traditionslinie
noch weit über diejenige des Opernhauses hinaus. Der Klang-
körper ist das musikalische Fundament des Hauses, ist er
doch den Opern- und Ballettaufführungen genauso verpflich-
tet wie einer umfangreichen Konzerttätigkeit. Nicht zuletzt
sein hohes künstlerisches Niveau übte auf die großen Dirigen-
ten stets Anziehungskraft aus. Neben den schon genannten
Künstlern waren Felix Mendelssohn-Bartholdy, Felix von
Weingärtner, Richard Strauss, Bruno Walter, Leo Blech,
Wilhelm Furtwängler, Otto Klemperer, Herbert von Karajan,
Joseph Keilberth, Horst Stein oder Otmar Suitner einige der
großen Dirigenten oder Hofkapellmeister bzw. Generalmusik-
direktoren der Staatskapelle Berlin.
In dieser Tradition steht seit 1992 mit Daniel Barenboim als
Künstlerischem Leiter und Generalmusikdirektor des Hauses
einer der bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten.  

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