eigentlich Land Sachsen-Anhalt, aber noch Berliner Umland  
Wörlitzer Park 
und Schloß 
Geschichte des Schlosses: Schloß 
Wörlitz, Residenz der anhaltinischen 
Fürsten,  wurde   1769-1773  von 
F. W. v. Erdmannsdorf als erster klas- 
sizistischer Bau in Deutschland er- 
baut, die gesamte Innenarchitektur 
und Ausstattung wie Stuckarbeiten, 
Plastiken, Gemälde und Möbel sind 
erhalten. Im Schloß heute Museum. 
• Sehenswürdigkeiten des Schlosses: 
Vorsaal mit Kuppel, Speisesaal mit 
Bildnissen anhaltinischer Fürsten, 
Festsaal mit Wand- und Deckenge- 
mälden (1770/71), Bibliothek. Kunst- 
sammlungen: antike Plastiken, Ge- 
mälde   niederländischer,  französi- 
scher, italienischer und deutscher 
Meister des 17.und 18.Jh.   
Geschichte des Parkes: Die erste 
 Anlage, ein Barockpark, wurde 1764 
von einem Hochwasser zerstört, die 
zweite, 122 ha große und heute noch 
existierende Anlage 1765 unter Lei- 
tung von J. F. Eyserbeck und Mitwir- 
kung des Architekten von F. W. v. Erd- 
mannsdorf und des Fürsten Leopold 
Friedrich Franz zu Anhalt-Dessau be- 
gonnen. Der Wörlitzer Park war der 
 erste große deutsche Landschaftspark. 
Beeinflußt vom Ideengut der Aufklä- 
rung und Rousseaus entstand ein Park 
mit einer dem Menschen dienenden 
Landschaft. Die Harmonie des Men- 
schen mit der Natur stellte der Fürst 
mit Pavillons, Grotten und kleinen 
Tempeln dar. Er versuchte, seine Rei- 
seerlebnisse zu verewigen, indem er 
 Nachbildungen von der ersten eiser-
    
Insel Stein   
mit Villa Hamilton
 
nen Brücke in Europa, der Coal- 
brookdale-Brücke in England, von ei- 
ner chinesischen Hängebrücke und 
von der Blauen Grotte in Capri errich- 
ten ließ, er ließ den Vesuv nachbauen, 
der Feuer und Rauch speien konnte, 
und selbst die Villa Hamilton, die ihn 
bei seinem Italienbesuch beherbergte. 
Was ihn auch immer beeindruckt 
hatte, ließ er im verkleinerten Maß- 
stab nachbauen, und machte diesen 
Park der Öffentlichkeit zugänglich. 
Rundgang durch den Park: Begin- 
nend am Schloß, am Ufer des Wörlit- 
zer Sees entlang, zum Vestatempel 
(1790),   Fähre   zum   Einsiedler, 
Schwimmende Brücke über Sonnen- 
kanal; oder entlang des Südufers zum 
„Stein" (künstlicher Vulkan), Nachbil- 
dung der italienischen Landschaft am 
Golf von Neapel und auf Sizilien mit 
Villa Hamilton (1791), Amphitheater 
und Felsengängen nach dem Vorbild 
auf Kap Misene, Grotte der Egeria; 
nun in nördlicher Richtung am Ge- 
orgkanal entlang, über Eiserne und 
Sonnenbrücke zum Pantheon, verklei- 
nerte Kopie des römischen Pantheons 
mit antiken Skulpturen; 
östlich von hier Großes Walloch mit Herderinsel, Amaliengrotte, am Ostufer italienisches Bauernhaus.Entlang des Elb- 
walls in westlicher Richtung Wach- 
haus, Monument und Venustempel 
(1793/94), über Kettenbrücke zum 
Floratempel (1796-98); südwestlich 
von hier liegt der Palmengarten mit 
Palmenhaus, weiter über die Hornzak- 
kenbrücke auf die Insel „Schochs 
Garten"   mit   Gotischem   Haus 
(1773-1813). Innen: Gemäldesamm- 
lung und Schweizer Glasmalerei. Im 
Nymphäum (1767) Goethebrief an die 
Frau v. Stein auf Tafeln mit Beschrei- 
bung der Schönheiten des Parkes. 
Über Wolfsbrücke zur Fähre nach der 
Roseninsel mit 6000 Rosenstöcken 
und Fähre zu Neumarks Garten, reich 
an dendrologischen Seltenheiten, mit 
Eisenhart (l 783/84), Labyrinth, Rous- 
seauinsel (mit Nachbildung der ersten 
Rousseaugrabstätte im Park von Er- 
menonville). Fähre zum Schloß oder 
Ausgang zum Parkplatz. 
  
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